Abstract Keynote 3

Prof. Dr. Yrjö Engeström

University of Helsinki (Finland)

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Change Laboratory für expansives Lernen in schwierigen Zeiten

Bildungsforscher sind zunehmend besorgt über die praktische Relevanz und die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Wissenschaft. Dies hat zunächst zum Aufstieg der designbasierten Forschung geführt (Brown, 1992) und in jüngerer Zeit zur Entstehung und Verbreitung interventionistischer Forschungsmethoden (z.B. Gutiérrez, Engeström & Sannino, 2016); Gutiérrez & Jurow, 2016; Sannino, Engeström & Lemos, 2016), die darauf abzielen, die Veränderungen in der pädagogischen Praxis und in Bildungseinrichtungen sowohl zu verstehen als auch zu lenken oder zu erleichtern. Ein prominentes Beispiel für letztere ist die formative Interventionsmethode Change Laboratory. Das in den 1990er Jahren in Finnland entwickelte Change Laboratory baut auf der kulturhistorischen Aktivitätstheorie und der Theorie des expansiven Lernens auf. In diesem Vortrag werde ich fünf in Schulen in Finnland, Botswana, Russland, Brasilien und den Vereinigten Staaten durchgeführte Change Laboratories vorstellen. Ich werde aufzeigen, wie die zentralen methodischen Prinzipien der doppelten Stimulation und des Aufsteigens vom Abstrakten zum Konkreten (Engeström, Sannino & Virkkunen, 2014) in diesen Interventionen eingesetzt wurden. Meine Analyse wird zeigen, dass die Interventionen zunehmend von tiefen gesellschaftlichen Widersprüchen angetrieben werden, die sich als akute pädagogische Probleme in den Schulen manifestieren. Solche Herausforderungen sind immer schwieriger allein innerhalb der Grenzen einer Schule zu lösen. Dies erfordert eine neue Generation von erweiterten Change-Laboratory-Interventionen, die heterogene Zusammenschlüsse von mit Schulen zusammenarbeitenden gesellschaftlichen Akteuren einbeziehen. Abschließend möchte ich eine Vorschau auf eine solche neue Generation von Change Laboratories aus Schweden, Frankreich und Chile geben.

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